Bielefeld/Brockhagen. Am 9. Mai 2013 (Himmelfahrt), fand der erste Harmoniumabend im Archiv des Netzwerk Apostolische Geschichte e.V. in Brockhagen statt. Präsentiert wurde ein farbiges Programm von den klassischen Komponisten des Barock bis zu den spätromantischen Harmoniumkomponisten.
Hans Niehaus, Organist in der neuapostolischen Gemeinde Quelle-Steinhagen, übernahm zunächst die musikalische Umsetzung auf dem Beyer-Harmonium von 1935. Der erste Teil des Programms wurde von Choralpräludien und einer Fuge namhafter Komponisten der Klassik wie Telemann und Bach dominiert, der zweite Teil widmete sich eigens für das Harmonium angefertigten Kompositionen. Eine umfangreiche Improvisation zum Lied "Wie dank ich's, Jesus, deiner Liebe" bildete einen weiteren Schwerpunkt dieses sommerlichen Abends. "Es ist wunderbar auf [dem Harmonium] zu improvisieren, wir tauchen in die Farbenfluten unter, spielen mit den Wellenbergen und Tälern, da wir die Dynamik unter unseren Füßen haben, und mischen die Klänge nach höheren Weisungen einer absoluten Musik." (Oskar Bie, deutsch-jüdischer Musikhistoriker, 1910) Bei der Durchführung wurde er von Mathias Eberle unterstützt, der als Vorsitzender des Trägervereins das Programm mit einigen Texten zu Christi Himmelfahrt und zum Harmonium erweiterte und schließlich die letzten beiden Stücke selbst auf dem historischen Musikinstrument vortrug. Insbesondere der präsentierte Ausschnitt aus der Suite gothique von Léon Boëllmann ließ die romantische Disposition des Harmoniums aufscheinen. Für den Erhalt der Einrichtung wurden von den zahlreichen Besuchern rund 185 Euro gespendet. Ein weiteres Harmoniumkonzert ist bereits für den 14. November angekündigt. Der Dortmunder Organist Dietmar Korthals wird ein Programm deutscher Harmoniumkompositionen aus dem 20. Jahrhundert vorstellen.
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